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Reisebericht - Palermo

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Reisebericht - Palermo

Homepage von Christian Greisinger
Veröffentlicht von Christian in Freizeit · 15 Juli 2019
Easyjet, Grandi Navi Veloci und Trenitalia machten mir ein überaus reizvolles Angebot, das ich auf keinen Fall abschlagen konnte:

Morgens um 8 Uhr wartete ich am angestammten Sammelplatz meines Flughafentransfers, um von Hallbergmoos zum Flughafen gebracht zu werden. Auch Easyjet empfing mit mit einem A319, um pünktlich auf die Minute Richtung Mailand abzuheben. Ein ruhiger, kurzer Flug in einer nicht zu vollen Maschine.

In Mailand angekommen, wechselte ich die Terminals und besorgte mir die Fahrkarte für den Fernlinienbus nach Genua. Nach einiger Zeit des Wartens fuhr dieser auch ab - mit mir als einzigen Fahrgast. Daher machte ich es mir in der ersten Reihe gemütlich, um die Tour "prima fila" verfolgen zu können. Am Mailänder Hauptbahnhof stiegen dann noch ca. 15 Fahrgäste zu, jeder mit dem Ziel Genua. Nach einer gemütlichen 3-stündigen Fahrt erreichte der Bus - widerum pünktlich - Genova, Stazione Principe.

Jetzt blieben mir 5 Stunden zum Erkunden der Stadt, denn um 20 Uhr musste ich am Fährterminal sein. Genua lieg am Meer. Und ist hügelig. Sehr hügelig. Gut, dass wir im Zeitalter nach Erfindung von Standseilbahn, Rolltreppe und Aufzug leben. So lässt sich die Stadt schnell und ergiebig erkunden. Zwischendurch natürlich eine Pizza al taglio, also eine Pizzaschnitte, um bei Kräften zu bleiben. Gegen 19:30 holte ich meinen Koffer von der Aufbewahrung und machte mich zu Fuß auf den Weg Richtung Fährterminal.

Dort angekommen erklärte man den Anwesenden, dass das Schiff eine Stunde Verspätung hat, und man sich gedulden soll. Ob der vielen Geschäfte im Terminal fiel das nicht besonders schwer. Im Supermarkt besorgte ich noch Reiseproviant, dann ging der Check-In auch schon los. Kabine 1000. Gebucht habe ich eine Einzel-Kabine mit Meerblick, darin zwei Stockbetten. Ein paar Tage nach der Reservierung meldete sich die Reederei bei mir und fragte, ob man mich in eine Suite umbuchen dürfte, da ich alleine reise, und meine Kabine für LKW-Fahrer benötigt würde. Warum sollte ich hier ablehnen? Die Suite mit der Kabinennummer 1000 entpuppte sich als größere Kabine mit einem Doppelbett. Aber das Beste war der Ausblick: Über den Bug, nur 2 Decks unterhalb der Brücke. Die Verpflegung war - dank Nebensaison - übersichtlich, aber durch Vorwarnungen in diversen Reiseportalten hatten alle Gäste ihr Proviant dabei. Den ganzen nächsten Tag verbrachte ich auf See, erst abends gegen 22 Uhr legte die Fähre in Palermo an. Mit dem Taxi ging es zur Unterkunft in der Nähe des Bahnhofs.

Ein sehr gutes, sauberes und günstiges B&B reichte für eine Nacht als Quartier. Frühstück inbegriffen. Das war kein Frühstück, was mich am nächsten Morgen empfing, sondern ein Festmahl. So gestärkt ging es an den Versuch, mit dem Bus die Katakomben der Kapuziner zu erkunden. Rom-typsich ("erst kommt gar kein Bus der Linie, die man braucht, dann kommen gleich zwei") erreichte ich mit einem Umstieg irgendwo am Rand des Zentrums die Kirche, wo schon ein Kapuziner-Mönch seine Freude kund tat, auf italienisch ein Schwätzchen zu halten: Viele Touristen seien hier, wenige Italiener, aber das wird sich ändern, wie sich das Wetter ändert. Ob ich auch einen Führer brauche, in italienisch sei er 1€ billiger als in den anderen sprachen. Und sowas bei der Kirche... Pfui böse! Aber die Katakomben sind wirklich jede Minute Aufenthalt wert. Die Ehrfurcht vor Leben und Tod ist hier allgegenwärtig.

Zurück im B&B hole ich meinen Koffer und gehe rüber zum Bahnhof, wo auch schon der Nachtzug auf mich wartet: 12:50 Uhr ab Palermo Centrale. Im Einzel-Schlafwagenabteil geht es auf große Fahrt. Entlang der Küste schlängelt sich die Schienenstrecke nach Messina. Die Waggons werden auf die Fähre verladen, in der Bar auf dem Schiff kann man sich mit Reisebeproviant versorgen, sofern man nicht vorgebaut hat. Ausfahrt aus dem Hafen, die Überfahrt und die Einfahrt in den Hafen von Villa San Giovanni habe ich vom Oberdeck der Fähre aus verfolgt. Dann ging es wieder zurück in den Bauch der Fähre und hinein in den Schlafwagen. Nach dem Zusammensetzen auf dem Festland rollte der Zug gen Norden.

Am nächsten Morgen - irgendwo zwischen La Spezia und Genua - servierte der Schlafwagenbetreuer das Frühstück. Bis Mailand seien es noch knappe eineinhalb ließ mich der Schaffner wissen. Die Fahrt entlang der Küste ist wirklich ein Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

In Mailand angekommen, hatte ich noch drei Stunden Aufenthalt, bevor der Bus zurück zum Flughafen startete. Also erkundete ich die Innenstadt, fand aber nichts außergewöhnlich Neues oder Aufregendes, und machte mich wieder auf den Weg zurück zum Bahnhof. Koffer geschnappt, ab in den Bus zum Flughafen. Mit einer minimalen Verstpätung startete die Easyjet-Maschine Richtung München. Ciao bella Italia. A presto!



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